Hermann Richter

deutscher Finanzfachmann und Industrieberater; Dr.rer.pol.

* 29. Januar 1903 Dieuze

† 19. April 1982 Überlingen

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 33/1982

vom 9. August 1982

Wirken

Hermann Richter, ev., war der Sohn eines Juristen, der erst als Richter nach Lothringen, später beim Patentamt in Berlin wirkte. Nach einem Studium der Volks- und Betriebswirtschaft an den Universitäten Freiburg i.Br., Bonn und Köln und der Promotion zum Dr.rer.pol. arbeitete R. zunächst als Journalist bei "Buchwalds Börsen-Berichten" (BBB), später war er als Bankbilanz-Spezialist bei der Deutschen Revisions- und Treuhand AG tätig. In der letzteren Funktion wurde er mit den Prüfungsaufgaben betraut, die beim Zusammenschluß der Dresdner und der Danat-Bank anfielen und wurde dabei mit Hugo Zinsser bekannt, der später Vorstandssprecher des süddeutschen Nachfolgeinstituts der Dresdner Bank war. Von 1932 bis 1941 war R. Direktor und Generalbevollmächtigter der Dresdner Bank, anschließend wirkte er bis 1947 als Vorsitzender der Geschäftsführung der Henkel & Cie. GmbH.

Danach zog sich R. aus dem aktiven Management zurück und wirkte in der Folge als "Industrieberater" aus dem Hintergrund. Aufgrund seiner engen Beziehungen besonders zur Dresdner Bank und zum Henkel-Konzern, aber auch aufgrund seines ungewöhnlichen Verhandlungsgeschicks und seines oft gerühmten Fingerspitzengefühls für die Besetzung von Vorstandsgremien wurde er ...